Ostdeutsche arbeiten länger für weniger Geld...

Oktober 03, 2019

Während der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, zum Tag der Deutschen Einheit routinemäßig von einer „extrem guten Entwicklung“ spricht, zeichnet die aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung ein anderes Bild.

Das Versprechen gleichwertiger Lebensverhältnisse in Ost und West ist auch nach drei Jahrzehnten Deutscher Einheit nicht eingelöst. Beschäftigte im Osten bekommen im Durchschnitt 16,9 Prozent weniger Lohn. Dafür arbeiten sie bis zu 61 Stunden im Jahr länger. Nahezu schon traditionell ist Sachsen dabei der negative Spitzenreiter. Im Freistaat beträgt der Lohnabstand sogar 18,2 Prozent!

Das ist nicht verwunderlich, denn gerade die sächsische Staatsregierung warb jahrelang mit Billiglohn als Standortvorteil. Damit wurde bei Vielen vor allem ein Gefühl der Unzufriedenheit und fehlenden Wertschätzung erzeugt. Auch die deutlichen Abstände bei Löhnen und Arbeitszeiten zeigen die mangelnde Anerkennung der Lebensleistung der Menschen im Osten in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Staatsregierung muss endlich etwas für die Erhöhung von Erwerbseinkommen tun. Wir haben mehrfach entsprechende Vorschläge gemacht wie die Festlegung eines Vergabe-Mindestlohns oder die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen!